Ohemaa Green Housing
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Ohemaa Green Housing: Tiny Häuser aus recyceltem Plastikmüll

Ohemaa Green Housing (OGH) ist eine deutsch-ghanaische Start-Up-Initiative mit dem Ziel, durch Tiny Häuser aus recyceltem Kunststoff das Wohnen auf afrikanischem Boden neu zu definieren. Ich durfte Teammitglied Leo Fritz interviewen.

Manchmal muss man neue Wege gehen, um Veränderungen in der Welt hervorzurufen und die Zukunft umzugestalten. Das dachte sich auch das Team rund um die Initiative Ohemaa Green Housing und entwickelte eine kreative Idee, die auf nachhaltige Weise mehr Menschen in Afrika Wohnraum sichert. Wie genau das funktionieren soll, erfahrt ihr in dem Interview!

Interview mit Ohemaa Green Housing

Wie kamt Ihr auf die clevere Idee, „grüne“ Tiny Houses aus recyceltem Kunststoff zu erbauen?

Bei Familienreisen nach Ghana wurden unsere beiden Gründerinnen, Alice T. und Augustina B. Busiah, immer wieder mit den beiden Problemen der Wohnungsknappheit und der Umweltverschmutzung konfrontiert. Während eines Praktikum in der Baubranche in Ghana ist Augustina das Problem nochmal bewusster geworden. Zurück in Deutschland hat Sie das Thema nicht mehr verlassen. Nach längerer Recherche sind Sie auf ein Unternehmen aufmerksam geworden, welches aus Kunststoff Bausteine herstellt.

Tiny Houses sind ja sicherlich mehr als „nur“ kleine Häuser. Was steckt denn genau hinter dem Konzept von Tiny Houses?

Ohemaa Green HousingHinter dem Konzept steht einerseits der Vorteil nachhaltiger zu bauen. Pro Wohneinheit wird weniger Fläche und Material verwendet, wovon natürlich die Umwelt profitiert. Zudem können die kleinen Häuser mehr Menschen den Zugang zu bezahltem Wohnraum ermöglichen. Aber auch bei der Planung der Inneneinrichtung nach Tiny Living-Konzepten wird darauf geachtet, dass das Gefühl nach mehr Fläche bei zukünftigen Hausbewohnern nicht entsteht.

Warum genau Ghana? Und strebt ihr an, Euer Konzept auch auf weitere Länder auszuweiten?

Zwei von unseren Gründerinnen haben einen familiären Bezug zu Ghana, deswegen wollen wir uns erst einmal ganz auf Ghana fokussieren. Wenn wir unsere Ziele in Ghana erreichen, wollen wir das Konzept auf andere Länder und Anwendungsbereiche erweitern.

Welche Erfahrungen & Erkenntnisse habt Ihr bislang sammeln dürfen? 

Wir haben letztes Jahr im Dezember den Hult Prize an der Universität zu Köln gewonnen, dies war schon ein besonderer Moment. Zudem merken wir immer wieder, dass wir mit unser Vision nicht alleine sind und viel Zuspruch und Unterstützung von außen bekommen. Das ist auch immer wieder schön und motiviert einen, weiter an der Vision zu arbeiten.

Welche Ziele habt Ihr für dieses Jahr? Und welche Botschaft möchtet Ihr langfristig an die Außenwelt transportieren? Welche Veränderungen erhofft Ihr Euch?

Ohemaa Green HousingWir wollen unsere Crowdfunding-Kampagne erfolgreich beenden und Ende des Jahres unseren ersten Prototypen in Aachen selber bauen und in Kooperation mit der RWTH Aachen präsentieren. Unsere Vision ist es, einen nachhaltigen Wohnstil auf afrikanischem Boden zu fördern. Wir möchten einerseits die Botschaft nach außen tragen, dass jeder Mensch das Recht auf eine Wohnung hat und andererseits wollen wir das Bewusstsein gegenüber der Umweltverschmutzung stärken. Wir möchten alternative Methoden aufzeigen, um Plastikmüll effizienter zu nutzen, statt nur zu verbrennen.

Und jetzt mal aus Studentensicht: Wie schafft Ihr es, das Unileben und Eure Projektarbeit unter einen Hut zu packen? 

Ich sehe in der Initiative die Chance eine positive Veränderung in der Welt voranzubringen. Daraus ziehe ich meistens meine Motivation, um alles zu verbinden. Selbstverständlich gibt es auch Zeiten in denen alles etwas stressiger ist. Aber dadurch, dass wir alle Studenten sind, haben wir Verständnis füreinander und helfen uns dann gegenseitig mit den Aufgaben. Zudem arbeiten wir in Kooperation mit der studentischen Organisation enactus zusammen, von welcher wir auch viel Unterstützung bekommen.

Was würdet Ihr Menschen raten, die ebenfalls eine Idee voranbringen wollen, sich aber noch nicht trauen, den ersten Schritt zu wagen?

Ihnen soll bewusst werden, dass Sie nicht alleine sind. Es gibt viele Gleichgesinnte, welche auch damit zögern, Ihre Idee voranzubringen. Sich mit diesen Menschen zu vernetzen, setzt viel Energie frei und motiviert ungemein. Zudem sollte man keine Angst vor Fehler haben, sondern sie als Chance sehen, um daran zu wachsen. Passend dazu noch ein ghanaisches Sprichwort, welches auch für unsere Initiative gilt:

„Wenn du schnell gehen willst, dann gehe alleine. Wenn du weit gehen willst, dann musst du mit anderen zusammen gehen.“

Mit diesem Sprichwort, welches mir lange Zeit nicht aus dem Kopf ging, beenden wir das Interview. Vielen Dank an Leo Fritz für das tolle Gespräch!

Ihr möchtet Ohemaa Green Housing unterstützen?

Ohemaa Green Housing

Hier findet Ihr alle weiteren Infos zur Crowdfunding-Kampagne.

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